Nachhaltigkeitspreis 2025
35mm | ISO 6400 | f 3.2 | 1/15s
Auftrag
Am 25. Juni wurde im Akademietheater Regensburg der Nachhaltigkeitspreis 2025 durch die Sparkasse Regensburg verliehen. Ich war eingeladen, um das Event festzuhalten. Über die Herausforderungen und Learnings eines Auftrags.
50mm | ISO 6400 | f 3.2 | 1/250s
Bedingungen
Das Akademietheater Regensburg befindet sich im 3. Stock eines Gebäudes am Rande der Altstadt mit einer langen Historie bis ins Jahr 1919 zurück. Die Räumlichkeiten sind daher recht eng und das Licht im Theatersaal natürlich abgedunkelt und von künstlichen Spotlights dominiert. Zum Theater gehört außerdem eine Bar, in der sowohl vor als auch nach der Preisverleihung ein Get Together der geladenen Gäste sowie der Preisträger und Veranstalter stattfand.
Herangehensweise
Nachdem ich den Auftrag bestätigt und mir kurz darauf die Location angesehen habe, war für mich schnell klar, dass ich mit meinem Sony 50mm 1.8, das ich seit dem Kauf meiner Sony a7c verwendet hatte, nicht weit komme. Schon länger habe ich überlegt, auf ein Zoom-Objektiv umzusteigen und nach einer kurzzeitigen Spielerei mit dem Sony 24mm 2.8 G habe ich mich für das 50-24mm 2.8 — ebenfalls Sony — entschieden. Das besondere am 50-24mm ist, dass es im "normalen" Zustand bei 50mm beginnt und durch Ausfahren des Objektivs auf 24mm "rauszoomt" — im Gegensatz zu anderen Zoom-Objektiven, bei denen es genau andersrum ist. Da ich die 50mm gewohnt bin und den größten Teil meiner Street, aber auch meiner professionellen Fotografie damit shoote, ist das aufgrund der Kompaktheit gegenüber einem 24-70mm beispielsweise, mit dem ich erst auf 50mm zoomen müsste, ein großer Vorteil. Sehr viel technischer Talk, zurück zum Wesentlichen.
35mm | ISO 640 | f 2.8 | 1/250s
Mit den 50-24mm konnte ich also optimal auf die Gegebenheiten der Veranstaltung reagieren. In der engen Theaterbar konnte ich aus der Hüfte schießend unauffällig nah ran an die Gäste, während ich die Szenen mit 50mm eher von außen beobachten konnte, wenn ich genügend Abstand zum Motiv hatte. Auch während der Gala war ich damit flexibel und konnte so unterschiedliche Stimmungen einfangen. Die Lichtstärke von 2.8 war aufgrund der Möglichkeit, die Bilder in Adobe Lightroom mittels KI zu entrauschen, ausreichend. Ein weiterer Aspekt, auf den man bei künstlichem Licht achten sollte, ist die Lichtfrequenz und die Belichtungszeit mit der man fotografiert. Hier kann es schnell zu unschönen Streifen im Bild kommen, sogenanntes Flickering. Dieses Problem hatte ich an dem Abend aber glücklicherweise nicht.
Kamerasettings
Für die meisten Shootings oder wenn ich auf der Straße fotografiere, nutze ich den Aperture Priority Mode. Mit dem Blendenwert habe ich genügend Kontrolle über den Look des Fotos und kann gleichzeitig schnell reagieren. ISO habe ich auf Auto ISO mit einem Maximum von 6400, die Grenze bei der Belichtungszeit bei 1/250s. Das bedeutet, erst wenn die Kamera für die richtige Belichtung über 1/250s hinausgehen müsste, fängt sie an, den ISO Wert bis zu 6400 zu erhöhen. Sind die 6400 erreicht und das Bild trotzdem nicht genug belichtet, erhöht die Kamera die Belichtungszeit. Die Belichtungszeit von 1/250s (und kürzer) hat den Vorteil, dass schnelle Handbewegungen wie beispielsweise beim Reden scharf bleiben und das Bild gerade mit 50mm aufwärts weniger verwackelt.
Während des Shootings ist mir übrigens ein Fehler unterlaufen: natürlich wollte ich aufgrund der Lichtverhältnisse im Theater von Anfang an mit einer Blende von 2.8 (dem Limit des Objektivs) arbeiten. Erst nach der Preisverleihung fiel mir auf, dass ich die ganze Zeit mit einer Blende von 3.2 fotografiert habe (merke: Settings immer doppelt prüfen).
Fazit
Mit den Ergebnissen des Jobs bin ich insgesamt sehr zufrieden. Ich habe versucht, meinen eigenen Stil so gut es geht einzubauen und so die Stimmung des Abends einzufangen, anstatt stumpf zu dokumentieren. Natürlich geht das nicht immer, z.B. bei Gruppenbildern, die für die Presse gedacht sind.
Meine Key-Learnings des Auftrags:
checke immer (wenn möglich) die Location vorab aus
sei (technisch) flexibel
sei auch bei wichtigen Jobs locker und zieh dein Ding durch